Flugzeugabsturz in China Behörden bestätigen Tod aller Insassen
Bei dem Flugzeugabsturz am Montag in China sind nach Behördenangaben alle 132 Insassen ums Leben gekommen. Inzwischen ist der zweite Flugdatenschreiber der Passagiermaschine gefunden worden. Die Unglücksursache ist weiter unklar.
Bei dem Flugzeugabsturz am Montag in China in der Region Guizhou sind nach Behördenangaben alle 132 Insassen ums Leben gekommen. Es handele sich um 123 Passagiere und neun Crewmitglieder, sagte der Vizechef der Behörde für zivile Luftfahrt (CAAC), Hu Zhenjiang, staatlichen Medien zufolge.
120 Leichen identifiziert
Forensiker haben inzwischen 120 Leichen identifiziert. Bei einem DNA-Abgleich von Überresten seien 114 Passagiere und sechs Crewmitglieder genau zugeordnet und damit identifiziert worden, so der Chef der Feuerwehr im südchinesischen Landesteil Guangxi.
Die Bergungen an der Absturzstelle kommen nur langsam voran. Arbeiter in kniehohen Gummistiefeln arbeiteten mit Schaufeln und anderen Hilfsmitteln in einem 20 Meter tiefen Graben, den die Boeing 737-800 beim Absturz in den Boden gerissen hatte. Pumpen saugten Regenwasser ab. Trümmerteile wurden in Plastikcontainern gesammelt. Auch Bagger waren im Einsatz.
Flugdatenschreiber gefunden
Die Ursache des Absturzes ist bisher unklar. Inzwischen ist nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua die zweite sogenannte Blackbox, der Flugdatenschreiber, gefunden worden. Am Mittwoch war bereits der Stimmenrekorder geborgen worden, der die Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Das Gerät wurde zur Untersuchung nach Peking gesandt. Hinweise auf Sprengstoffe wurden in den Trümmern Behördenangaben zufolge nicht gefunden.
Ermittler hoffen auf mehr Erkenntnisse durch Datenauswertung
Ermittler sollen die Daten jetzt auswerten, um herauszufinden, warum die Maschine von mehr als 8000 Metern Höhe in einen Sturzflug übergegangen und fast senkrecht auf den Boden gestürzt ist. Experten beschrieben den Absturz als ungewöhnlich.
Die Boeing 737-800 der Fluggesellschaft China Eastern Airlines war am Montag in bergigem, bewaldetem Gelände zerschellt. Das Flugzeug war auf dem Weg von Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, nach Guangzhou in der Nähe von Hongkong, als es rund eine Stunde nach dem Start rasch an Höhe verlor und abstürzte. Das Flugzeug stürzte praktisch senkrecht ab und geriet in Brand. Die Überreste des Flugzeugs und seiner Ladung wurden weit verstreut.
Das Wetter entlang der Flugroute habe keine Gefahr dargestellt, hatte die Luftfahrtbehörde CAAC mitgeteilt. Während des Sinkflugs sei die Kommunikation zwischen Fluglotsen und Piloten abgerissen. Nach Angaben der Behörden war noch mehrfach versucht worden, Kontakt zur Maschine aufzunehmen. Doch die Crew habe nicht reagiert. Etwa drei Minuten nach Beginn des Sturzfluges sei das Signal der Maschine verschwunden.
Mit Informationen von Eva Lamby-Schmitt, ARD-Studio Shanghai