Japan Erdbeben bringt in Tokio Gebäude ins Wanken
Vor der Küste Japans hat es ein Erdbeben der Stärke 6,2 gegeben. Das Beben war auch deutlich in Tokio zu spüren: Die Erschütterungen waren so stark, dass hohe Gebäude wankten. Bislang gibt es keine Berichte über Verletzte.
Ein Erdbeben der Stärke 6,2 vor der Küste Japans hat am Freitag Gebäude in der dicht besiedelten Hauptstadt Tokio zum Wanken gebracht. Wie die japanische Meteorologiebehörde mitteilte, wurde das Beben am Freitagabend um 19.03 Uhr (Ortszeit, 12.03 Uhr MESZ) vor der Küste der Region Chiba im Pazifik in einer Tiefe von 50 Kilometern gemessen. Verletzte oder Schäden sind zunächst nicht gemeldet worden.
"Ein Schaukeln von Seite zu Seite"
Wegen des Bebens wurde der Zugverkehr in der Gegend vorübergehend eingestellt, die Landebahnen des internationalen Flughafens Narita in Tokio wurden vorübergehend geschlossen. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht herausgegeben. Auch die Atomkraftwerke des Landes meldeten keine Auffälligkeiten.
Dennoch war das Beben in der 14-Millionen-Einwohner-Metropole Tokio deutlich zu spüren. "Es fühlte sich an wie auf einem Boot", sagte ein Moderator im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender NHK. "Ein Schaukeln von Seite zu Seite, das für mehr als 30 Sekunden anzuhalten schien."
Japanische Fernsehsender hatten kurz vor dem Beben Hinweise des landesweiten Erdbebenfrühwarnsystems ausgestrahlt, das die Bevölkerung vor bevorstehenden starken Erschütterungen warnte.
Japan: Häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche
Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinanderstoßen. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. In Japan gelten deswegen strenge Bauvorschriften, regelmäßig gibt es Erdbebenübungen.
Anfang Mai hatte ein Erdbeben der Stärke 6,3 die Region Ishikawa im Landesinneren erschüttert. Ein Mensch kam dabei ums Leben, 49 weitere erlitten Verletzungen.
Im März 2011 hatte ein Beben der Stärke 9,0 einen verheerenden Tsunami an Japans Nordostküste ausgelöst, Tausende Menschen starben. Außerdem führte die Naturkatastrophe im AKW Fukushima zum schwersten Atomunfall weltweit seit dem GAU in Tschernobyl.