Nordwesten des Landes Mindestens 118 Tote nach Erdbeben in China
Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind mindestens 118 Menschen ums Leben gekommen. Besonders betroffen ist der Landkreis Jishishan in der Provinz Gansu. Menschen harren bei Minusgraden in der Kälte aus.
Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind mindestens 118 Menschen ums Leben gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden nach dem Beben der Stärke 6,2 am späten Abend mehr als 500 Verletzte gemeldet.
Laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua hatte das Beben, das sich gegen Mitternacht ereignete, eine Stärke von 6,2. Die größten Schäden werden im Kreis Jishishan im Landesteil Gansu gemeldet, etwa 100 Kilometer südwestlich der Millionenstadt Lanzhou - auch dort war das Beben zu spüren. Teile des angrenzenden Landesteils Qinghai sind ebenfalls betroffen.
Menschen harren bei eisigen Temperaturen aus
Den Berichten zufolge sind Häuser eingestürzt und Straßen beschädigt worden. In mehreren Orten fiel der Strom aus, die Wasserversorgung wurde unterbrochen. Viele Menschen harren bei Minusgraden in der Kälte aus. In der bergigen Erbebenregion herrschen teils eisige Temperaturen. Nach Angaben der örtlichen Wetterbehörde soll die Tiefsttemperatur in Jishishan am Dienstag minus 10 Grad erreichen.
Das Feuerwehr- und Rettungsamt der Provinz habe Helfer in die Region geschickt. Die Eisenbahnbehörde setzte die Durchfahrt von Zügen durch das Erdbebengebiet aus.
Das Staatsfernsehen zeigt Bergungstrupps, die in den Trümmern nach Überlebenden suchen. Rund 2200 Rettungskräfte seien in das Katastrophengebiet entsandt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief dazu auf, alles zu tun, um Menschen zu retten.
Rettungskräfte im Nordwesten Chinas nach einem Erdbeben.
Immer wieder Beben in der Region
In westlichen Landesteilen Chinas am tibetischen Plateau kommt es immer wieder zu Erdbeben. Das schwerste Beben in China in den vergangenen Jahrzehnten ereignete sich 2008 im Landesteil Sichuan. Damals kamen nach offiziellen Angaben etwa 70.000 Menschen ums Leben. 18.000 Menschen gelten bis heute als vermisst.
Mit Informationen von Benjamin Eyssel, ARD-Studio Peking