USA erteilen "Arrow 3"-Freigabe Israels "historischer" Rüstungsdeal kann kommen
Mit dem Go der USA ist der Weg für den Milliardendeal frei: Israel darf das Raketenabwehrsystem "Arrow 3" an Deutschland liefern. Für das Land ist das eine "historische Entscheidung".
Es ist das größte Rüstungsgeschäft in Israels Geschichte - und nach der Billigung des Milliardendeals durch die US-Regierung steht der Vereinbarung nun nichts mehr im Weg: Israel wird sein Raketenabwehrsystem "Arrow 3" an Deutschland verkaufen. Eine "historische Entscheidung", titeln die Medien in Israel.
Und auch Premierminister Benjamin Netanyahu hatte sich bereits vor einigen Wochen in einer Kabinettssitzung entsprechend geäußert: "Wie ich den Führern der Welt und auch Bundeskanzler Olaf Scholz gesagt habe: Israel, der jüdische Staat, wird nicht noch einen Holocaust erlauben." Diese Wende für das israelische Volk komme auch durch die Diskussionen über die Lieferung von "Arrow 3" an Deutschland zum Ausdruck. "Im Holocaust waren die Juden ohne Schutz vor Nazi-Deutschland. 80 Jahre später möchte Deutschland Abwehrwaffen vom jüdischen Staat kaufen. Damals konnten wir uns nicht verteidigen - heute helfen wir anderen, sich zu verteidigen. Was für eine unglaubliche Wendung."
Eines der leistungsfähigsten Systeme
"Arrow 3" gilt als eines der leistungsfähigsten Raketenabwehrsysteme, die aktuell auf dem Markt sind. Es kann feindliche Lang- und Mittelstreckenraketen in der Erdatmosphäre und oberhalb davon zerstören. Abgeschossen werden können Ziele in bis zu 100 Kilometer Höhe. Für Israel ist das System ein wichtiger Baustein zur Verteidigung des Landes, zum Beispiel gegen mögliche Raketen mit Atomsprengköpfen aus dem Iran.
Künftig setzt auch Deutschland auf "Arrow 3". Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant zeigte sich in einer Erklärung zufrieden mit der Entscheidung aus Washington: Die Zustimmung der US-Regierung zur Lieferung des Raketenabwehrsystems "Arrow 3" sei ein Ausdruck des Vertrauens in die hervorragenden Fähigkeiten der israelischen Verteidigungsindustrie. Es sei zudem eine bedeutende Entscheidung, die zum Truppenaufbau und zur israelischen Wirtschaft beitragen werde, so Gallant.
Am Ende sei es die Leistungsfähigkeit von "Arrow 3" gewesen, die auch die Bundeswehr und die deutsche Bundesregierung überzeugt habe. So der Inspekteur der Luftwaffe, General Ingo Gerhartz in einem Interview im israelischen Fernsehen: "Das System hat große Fähigkeiten. Und es gibt nun mal die Bedrohung durch Langstreckenraketen." Man habe sich verschiedene Systeme angeschaut und sich dann für "Arrow 3" entschieden.
Kosten von fast vier Milliarden Euro
Fast vier Milliarden Euro soll das System am Ende kosten, finanziert aus dem "Sondervermögen Bundeswehr", das nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine aufgelegt wurde. Doch "Arrow 3" soll nicht nur Deutschland nutzen. Es soll auch im Rahmen des Raketenabwehrschildes der NATO eingesetzt werden. Länder wie Polen oder Rumänien und die Staaten des Baltikums sollen sich beteiligen können.
Dies war unter anderem auch der Grund, weshalb die Zustimmung der USA nötig war. Denn an der Entwicklung waren nicht nur israelische Rüstungsunternehmen, sondern unter anderem auch der US-Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing beteiligt. "Arrow 3" soll Ende 2025 einsatzfähig sein.