Angriff in Provinz Bamian Mehrere Touristen in Afghanistan getötet
Sie wollten die landschaftliche Schönheit und kulturellen Sehenswürdigkeiten Afghanistans bewundern - und wurden erschossen. Mehrere ausländische Touristen sowie Einheimische wurden bei einem Angriff in Bamian getötet.
Die Zahl der Toten nach einem Angriff in Afghanistan ist auf sechs gestiegen, unter ihnen sind drei spanische Touristen. Zwei weitere Afghanen seien ihren Verletzungen erlegen, teilte das Innenministerium der regierenden Taliban mit. Es habe zudem weitere Festnahmen gegeben - sieben Personen seien in Gewahrsam.
Weitere Angaben zur Tat oder Nationalität der Opfer machte das afghanische Ministerium zunächst nicht. Die Verletzten seien zur Behandlung in die Hauptstadt Kabul gebracht worden. Bei den spanischen Todesopfern handele es sich um zwei Frauen und einen Mann aus der Region Katalonien, wie die Staatsanwaltschaft am Staatsgerichtshof in Madrid mitteilte. Außerdem sei eine Spanierin schwer verletzt worden, ihr Zustand sei kritisch, so Außenminister José Manuel Albares. "Alles deutet darauf hin, dass es sich um einen Angriff oder ein Attentat handelte", so der Minister.
Bewaffnete Person schoss wahllos um sich
Unter Berufung auf die Aussage eines Zeugen erklärte Albares, eine bewaffnete Person sei aus einer Gasse gekommen und habe begonnen, wahllos zu schießen. Die spanische Regierung sei in engem Kontakt mit den afghanischen Behörden, um die drei Leichen, die verletzte Frau sowie auch zwei spanische Staatsbürger zurückzuholen, die unversehrt davongekommen seien.
Australische Medien meldeten unter Bezug auf Behörden, dass unter den Verletzten eine Person aus Australien sei. Die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete unter Berufung auf das Außenministerium, dass auch eine Person mit norwegischer Staatsbürgerschaft verletzt worden sei.
Die Ruinen der Buddha-Statuen in Bamian/Afghanistan
Die Provinz Bamian ist berühmt für ihre landschaftliche Schönheit und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Die Provinz galt bereits vor der erneuten Machtübernahme der Taliban, als die Islamisten noch gegen die von internationalen Truppen gestützte afghanische Regierung kämpften, als eine der sichersten im Land. Tausende Afghanen besuchten dort den Nationalpark Band-e Amir oder besichtigten die Überreste zweier monumentaler Buddha-Statuen, Zeugen der präislamischen Vergangenheit des Landes.
Wieder mehr ausländische Touristen in Afghanistan
Seit der Machtübernahme der Taliban 2021 und dem Abzug der internationalen Truppen verzeichnen die lokalen Behörden wieder einen Anstieg ausländischer Touristen. Auch wenn sich die Sicherheitslage mit dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen deutlich gebessert hat, gibt es nach wie vor Anschläge. Die meisten reklamiert die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für sich, die mit den Taliban trotz ideologischer Nähe verfeindet ist.