Yellowstone-Nationalpark "Überschwemmungen wie noch nie"
Straßen und Brücken weggespült, kein Strom mehr: Im Yellowstone-Nationalpark haben heftige Überschwemmungen für Verwüstungen gesorgt. Besucher mussten evakuiert werden, einige Ortschaften sind nicht mehr erreichbar.
Überschwemmungen durch Dauerregen und Schneeschmelze haben im Yellowstone-Nationalpark in den USA massive Verwüstungen angerichtet. Straßen und Brücken wurden weggespült. Außerdem sei die Stromversorgung unterbrochen, teilte die Park-Verwaltung mit. Am schlimmsten fielen die Schäden im nördlichen Teil des Parks und in Gemeinden im Süden des Bundesstaats Montana aus, die an den Yellowstone-Park angrenzen.
Besucher evakuiert, Zugänge dicht
Mehrere Park-Besucher mussten aus den besonders schwer betroffenen Gegenden des Wildnis-Erholungsgebiets evakuiert werden. Berichte über Verletzte liegen bislang nicht vor. Alle Zugänge zum Nationalpark seien wegen der Notlage geschlossen worden, hieß es.
Eine unterspülte Brücke im Yellowstone National Park (Montana, USA).
Auf Fotos des National Park Service, der für die Verwaltung von Naturschutzgebieten zuständigen Bundesbehörde, waren ein Erdrutsch, eine völlig überschwemmte Brücke über einem Bach und Straßen zu sehen, die vom reißenden Strom der Nebenflüsse Gardner und Lamar unterspült worden waren. Durch das Hochwasser wurde der Zugang einer von 900 Menschen bewohnten Ortschaft in Montana, in deren Nähe die Flüsse Yellowstone und Gardner zusammenfließen, abgeschnitten.
Auch der Highway zwischen Gardiner und Mammoth in Montana (USA) ist unterspült.
Trinkwasser nicht mehr sicher
Die Behörden des umliegenden Bezirks teilten mit, das Trinkwasser sei aufgrund der Überschwemmungen in vielen Gebieten nicht mehr sicher. Die Evakuierungen und Rettungsaktionen dauerten an.
Die Straßen im nördlichen Teil des Yellowstone-Nationalparks dürften für längere Zeit unpassierbar sein, erklärte Cam Sholly, Oberaufseher des Parks. Wann der Nationalpark wieder öffne, werde erst bekannt sein, wenn das Hochwasser zurückgegangen sei und die Schäden im gesamten Park begutachtet werden könnten. Bis mindestens Mittwoch sind die Zugänge zum Yellowstone aber geschlossen.
Auch in anderen Gebieten des Wildnisgebiets drohten massive Überschwemmungen und Probleme mit der Wasserversorgung und den Abwassersystemen. Ein Meteorologe beim Nationalen Wetterdienst in Billings in Montana sagte, vorerst sei kein weiterer Regen zu erwarten. Kühlere Temperaturen sollten die Schneeschmelze in den kommenden Tagen abschwächen. "Das sind Überschwemmungen, wie wir sie in unserem Leben noch nie gesehen haben", betonte er.