Reporter stehen dicht gedrängt, während Donald Trump eine Karte mit der Beschriftung "Gulf of America" präsentiert.

USA Weißes Haus schließt Reporter von Veranstaltung aus

Stand: 12.02.2025 05:18 Uhr

Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte US-Präsident Trump mehrere Fehden mit den Medien. Nun folgt eine weitere mit der Nachrichtenagentur AP. Auslöser ist offenbar deren Weigerung, den Golf von Mexiko "Golf von Amerika" zu nennen.

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben der Associated Press (AP) zwei Reporter der US-Nachrichtenagentur von der Berichterstattung über mehrere Veranstaltungen im Weißen Haus ausgeschlossen. Der Ausschluss sei mit der Weigerung von AP begründet worden, der Wortwahl des Weißen Hauses zu folgen, das den Golf von Mexiko in "Golf von Amerika" umbenannt hatte. 

Die Chefredakteurin der AP, Julie Pace, nannte den Vorfall inakzeptabel. "Es ist alarmierend, dass die Trump-Regierung AP für ihren unabhängigen Journalismus bestraft", heißt es in einem Statement. "Unseren Zugang zum Oval Office auf der Grundlage von Inhalten der AP-Sprache einzuschränken, beeinträchtigt nicht nur ernstlich den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängigen Nachrichten, sondern verletzt schlicht den ersten Verfassungszusatz", heißt es in dem Statement weiter. 

"Weißes Haus kann nicht diktieren, wie Medien berichten"

Die Korrespondenten-Vereinigung des Weißen Hauses betonte in einer Stellungnahme: "Das Weiße Haus kann nicht diktieren, wie Nachrichtenmedien berichten, und es sollte auch nicht einzelne Journalisten bestrafen, weil es mit den Entscheidungen ihrer Vorgesetzten nicht einverstanden ist." Die Vereinigung stehe an der Seite der AP und rufe das Weiße Haus auf, seinen Kurs rasch zu korrigieren. 

Die US-Regierung gab zunächst keine Erklärung zu dem Vorfall ab. Es gab keine Hinweise darauf, dass auch andere Journalisten von der Veranstaltung ausgeschlossen wurden. Nach AP-Informationen waren zuvor jedoch Vertreter von Nachrichtenorganisationen den Büroräumen des Pentagons verwiesen worden.

AP bleibt bei Bezeichnung "Golf von Mexiko"

Die AP verfügt über einen Styleguide, in dem etwa Schreibweisen, eine bestimmte Wortwahl oder der Verzicht darauf sowie Berichterstattungsprinzipien niedergelegt sind, die weltweit von Nachrichtenmedien als Vorbild herangezogen werden. Nachdem Trump den Golf von Mexiko mit einer Exekutivanordnung in den "Golf von Amerika" umbenannt hatte, erklärte die AP, sie bleibe bei der ursprünglichen Bezeichnung. Als globale Nachrichtenagentur muss die AP nach eigenen Angaben sicherstellen, dass Ortsnamen für alle Zielgruppen leicht erkennbar sind.

Google Maps hingegen benannte den Golf um und erklärte, es sei eine "langjährige Praxis", in solchen Angelegenheiten der US-Regierung zu folgen. Auch Apple zeigt in seiner Karten-App den durch Trump verfügten neuen Namen an. Dieser wird zunächst nur für Nutzer in den USA abgebildet. Eine Anpassung in anderen Regionen soll aber folgen, wie das Unternehmen dem Finanzdienst Bloomberg mitteilte.

Trump hatte die Umbenennung kurz nach seinem Amtsantritt vor gut drei Wochen angeordnet. Der Name "Golf von Mexiko" ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Trumps Erlass zufolge gilt die Namensänderung für das Gebiet bis zu den Seegrenzen von Mexiko und Kuba.

Schwieriges Verhältnis Trumps zu den Medien

Der US-Präsident hatte bereits in der Vergangenheit Auseinandersetzungen mit Medienorganisationen und auch einzelnen Reportern. Während seiner ersten Amtszeit hatte er etwa dem CNN-Reporter im Weißen Haus, Jim Acosta, während einer Pressekonferenz das Mikrofon entziehen lassen, nachdem der Journalist mehrere kritische Nachfragen gestellt hatte.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 12. Februar 2025 um 04:00 Uhr in den Nachrichten.