Ältestes Mitglied des Kongresses US-Senatorin Feinstein ist tot
Die US-Senatorin Feinstein ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Zuletzt war sie das älteste Mitglied des US-Kongresses gewesen. Präsident Joe Biden würdigte sie als "Vorbild" und "Wegbereiterin".
Die prominente US-Senatorin Dianne Feinstein ist tot. Die Demokratin und älteste Senatorin im Senat starb am Donnerstagabend im Alter von 90 Jahren in Washington, wie ihr Büro mitteilte. Feinstein sei eine "Naturgewalt" gewesen, die unglaublichen Einfluss auf das Land und ihren Heimatstaat Kalifornien gehabt habe.
"Wir haben eine Gigantin im Senat verloren", sagte der Mehrheitsführer der Demokraten im Kongress, Chuck Schumer, im Plenarsaal des Senats. "Sie hatte so viele unglaubliche, wunderbare Qualitäten, zusammengefasst in einem unglaublichen Menschen. Sie war schlau, sie war stark, sie war mutig, sie war mitfühlend." Besonders hervorzuheben sei aber habe ihre "Integrität", sagte Schumer: "Ihre Integrität war ein Diamant."
Präsident Joe Biden würdigte Feinstein als "Vorbild" und "Wegbereiterin", die "Geschichte geschrieben" habe: "Unser Land wird über Generationen von ihrem Erbe profitieren."
Gesundheitliche Probleme
Feinstein hatte Anfang des Jahres wegen einer Erkrankung an Gürtelrose monatelang im Senat gefehlt. Wegen ihrer zunehmenden gesundheitlichen Probleme sah sich die Demokratin vermehrt mit Rücktrittsforderungen auch aus der eigenen Partei konfrontiert.
Erst im Februar hatte Feinstein angekündigt, Ende 2024 als Senatorin von Kalifornien aufhören zu wollen. Für den US-Staat hatte sie seit 1992 im Senat gesessen. In der Kongresskammer haben die Demokraten nur eine knappe Mehrheit.
Feinstein und der Feminismus
Feinstein hatte in ihrer langen politischen Laufbahn zahlreiche ranghohe Ämter inne und war als Frau damit oft Pionierin. Von 1978 bis 1988 war sie die erste Bürgermeisterin von San Francisco, 1992 wurde sie als erste Frau für den einflussreichen Bundesstaat Kalifornien in den Senat gewählt. Sie war außerdem die erste Frau im Justizausschuss sowie die erste Frau, die den Vorsitz im Geheimdienstausschuss innehatte.
Feinstein wurde von der feministischen Bewegung nicht bedingungslos gemocht. Ihre Erfahrungen prägten ihre politische Karriere dennoch. "Ich erkenne, dass Frauen für alles, was sie bekommen haben, für jedes Recht kämpfen mussten", sagte sie 2005 der Nachrichtenagentur AP: "Ich muss Ihnen also sagen, dass ich versuche, mich für die Rechte der Frauen einzusetzen. Ich versuche auch, Probleme so zu lösen, wie ich sie wahrnehme, mit Gesetzen und indem ich mich einbringe, wo ich kann, und über die Grenzen hinweg arbeite", sagte sie.
Feinstein war eine leidenschaftliche Politikerin, die sich für die Interessen ihres Bundesstaates einsetzte, darunter Umweltschutz, reproduktive Rechte und Waffenkontrolle. Aber sie war auch als pragmatische Politikerin bekannt, die den Republikanern die Hand reichte und einen Mittelweg suchte.