Trumps Plattform bei Google "Truth Social" nun doch im App Store
Nach langem Zögern bietet Google nun doch die App von "Truth Social" in seinem App Store an. Die Betreiber der Plattform von Ex-US-Präsident Trump hätten zugestimmt, Richtlinien zur Entfernung von Inhalten durchzusetzen.
Das von Ex-US-Präsident Donald Trump mitbegründete soziale Netzwerk "Truth Social" wird künftig auch in Googles App Store verfügbar sein. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem "Truth Social" sich bereit erklärt habe, die geltenden Richtlinien zur Kontrolle von Inhalten zu akzeptieren, erklärte eine Sprecherin des US-Technologieunternehmens.
Im August hatte es Google noch abgelehnt, "Truth Social" in den App Store aufzunehmen. Inzwischen habe die Online-Plattform aber ihre Richtlinien angepasst, auch in Bezug auf nutzergenerierte Inhalte, hieß es. So könnten Benutzer gesperrt oder entfernt werden, die anstößige oder zur Gewalt aufrufende Botschaften veröffentlichten.
Bisher nur für iPhones verfügbar
Der Schritt bedeutet, dass Trumps Twitter-Alternative in den USA über Googles Play Store für Android-Smartphones heruntergeladen werden kann. Bislang war die App nur für das iPhone von Apple verfügbar. Außerhalb der USA kann die Anwendung allerdings nicht eingesetzt werden.
"Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein unserer Mission, die freie Meinungsäußerung im Internet wiederherzustellen", zitierte das "Wall Street Journal" den Chef von Trumps Mediengruppe TMTG, Devin Nunes. In den USA verwenden fast die Hälfte der Smartphone-Besitzer Googles Android-Betriebssystem.
Bei Twitter und Facebook ausgesperrt
Mit "Truth Social" versucht Trump, eine eigene Online-Plattform für seine Anhänger zu etablieren - auch mit Blick auf die bedeutenden Kongresswahlen Anfang November. Seine wichtigsten Kommunikationskanäle waren jahrelang Facebook und vor allem Twitter gewesen. Bei Twitter hatte er mehr als 80 Millionen Follower. Während seiner Amtszeit hatte Trump von dem Dienst so exzessiv Gebrauch gemacht wie kein US-Präsident vor ihm, um seine polemischen und vielfach herabwürdigenden Äußerungen über politische Gegner rund um die Uhr einer weltweiten Öffentlichkeit präsentieren können.
Er wurde jedoch ausgesperrt, nachdem seine Anhänger im Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt und er Sympathie für die Angreifer bekundet hatte. Außerdem behauptet Trump weiter ohne Belege, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl 2020 durch Betrug gestohlen worden sei.