Schwere Missbrauchsvorwürfe Prozess gegen Sean "Diddy" Combs startet im Mai
Der Prozess gegen den Rapper Sean "Diddy" Combs wegen schwerer Missbrauchsvorwürfe soll Anfang Mai 2025 beginnen. Dem Musiker könnte eine lebenslange Haftstrafe drohen. Er bestreitet sämtliche Anschuldigungen.
Der unter den Künstlernamen "Puff Daddy" oder "P. Diddy" bekannt gewordene Musiker Sean Combs muss sich voraussichtlich ab kommenden Mai vor Gericht verantworten. Ihm werden unter anderem organisierte Erpressung, gewaltsamer Sexhandel, Betrug und Nötigung vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung könnte ihm eine lebenslange Haftstrafe drohen.
Den Auftakt der Verhandlung gegen den 54-Jährigen legte der Richter bei einer Anhörung in New York auf den 5. Mai 2025 fest. Bis dahin soll Combs in Untersuchungshaft bleiben. Bereits zuvor war seine Freilassung gegen Kaution abgelehnt worden.
Combs bestreitet sämtliche Vorwürfe
Der Rapper, der mit Hits wie "I'll be missing you" oder "Bad boy for life" Erfolge feierte, wurde im September festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Frauen sexuell missbraucht zu haben, teils unter Einsatz von Drogen und Gewalt. Laut Anklageschrift soll der Rap-Mogul über Jahrzehnte hinweg "Frauen und andere in seiner Umgebung missbraucht, bedroht und gezwungen, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen, seinen Ruf zu schützen und seine Taten zu verheimlichen".
Combs selbst weist alle Vorwürfe zurück. Zu der Anhörung erschien er in hellem Hemd und heller Hose. Auch seine Mutter und mehrere seiner Kinder waren im Gerichtssaal anwesend.
Mehr als 100 mutmaßliche Opfer kündigen Klage an
Die Vorwürfe gegen den Rapper und Musikproduzenten waren aufgekommen, nachdem ihn seine Ex-Freundin, die Sängerin Casandra "Cassie" Ventura, im vergangenen Jahr wegen jahrelanger Misshandlungen sowie Vergewaltigung verklagt hatte. Kurz darauf einigten sich beide auf einen Vergleich.
Doch seitdem melden sich immer mehr Menschen, die schwere Anschuldigungen gegen Combs erheben. Anfang des Monats kündigten 120 mutmaßlich Betroffene, darunter auch 25 Minderjährige, über den Anwalt Tony Buzbee an, Zivilklagen gegen den Musiker einreichen zu wollen. Dem Anwalt zufolge haben sich insgesamt bereits mehr als 3.000 Menschen mit Vorwürfen gegen Combs gemeldet. In 90 Prozent dieser Fälle berichten die mutmaßlichen Opfer davon, vor dem Missbrauch unter Drogen gesetzt worden zu sein, so Buzbee. Oft seien sie von Combs und seinen Geschäftspartnern mit dem Versprechen auf eine Musikkarriere gelockt worden.
Laut Staatsanwaltschaft könnten noch weitere Anklagen auf Combs zukommen. Im März hatte die Polizei die Villen des Rappers in Miami und Los Angeles durchsucht. Dabei seien unter anderem fast 100 elektronische Geräte beschlagnahmt worden, deren Inhalte noch immer nicht vollständig ausgewertet worden seien.