Medienberichte Orban will nach NATO-Gipfel Trump treffen
Ungarns Ministerpräsident Orban will angeblich Ex-US-Präsident Trump treffen, der sich im Wahlkampf gegen US-Präsident Biden befindet. Schon im März fand ein Treffen Orbans mit Trump statt.
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban will übereinstimmenden Medienberichten zufolge den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump treffen. Direkt nach Beendigung des NATO-Gipfels in den USA wolle er zu dem Republikaner nach Florida reisen, berichtete die New York Times unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Person aus Trumps Wahlkampfteam.
Die britische Zeitung Guardian meldete unter Berufung auf eine Quelle aus dem Umfeld Orbans, das Treffen werde in Trumps Residenz Mar-a-Lago stattfinden. Eine offizielle Bestätigung zu dem Treffen gab es zunächst nicht. Orbans Kanzleramtsminister Gergely Gulyas hatte Gerüchte über die Reisepläne bei einer Pressekonferenz am Montag weder bestätigt noch dementiert.
Treffen bereits im März
Der US-Wahlkampf befindet sich mitten in der heißen Phase. Trump fordert dabei den Demokraten Biden heraus und will nach der US-Wahl im November für die Republikaner wieder ins Weiße Haus einziehen.
Orban und Trump hatten sich bereits im März getroffen. Nach den Gesprächen damals hatte Orban seinen Gastgeber als "Präsidenten des Friedens" bezeichnete, während der US-Amerikaner den Ungarn als "besten Führer" überhaupt rühmte.
"Nicht die Haltung der EU"
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte beim NATO-Gipfel auf Nachfrage, er kommentiere die Reisepläne von Regierungschefs anderer Länder nicht. Der ungarische Ministerpräsident agiere als solcher und nicht im Rahmen der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft.
Für die Außenpolitik spreche der EU-Außenbeauftragte, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. "Und wenn man dann anders agiert, dann ist es klar, dass alle anderen nicht nur irritiert sind, sondern deutlich machen, dass das nicht die Haltung der Europäischen Union ist."
Orban hatte bereits in den Tagen vor dem Gipfel für Schlagzeilen gesorgt: Im Rahmen einer als "Friedensmission" inszenierten Staaten-Tour besuchte er die Ukraine, Russland und China. Orban, dessen Land derzeit für sechs Monate den rotierenden EU-Ratsvorsitz inne hat, hatte damit breite Kritik ausgelöst.