Südmexiko Tausende Migranten starten Karawane in Richtung USA
Im Süden Mexikos haben sich Tausende Migranten zu Fuß auf den über 3.000 Kilometer langen Weg in die USA gemacht. Sie kritisieren, dass sie viel zu lange auf die Bearbeitung der US-Visa-Anträge warten müssten.
Mehrere Tausend Migrantinnen und Migranten haben sich in Südmexiko zu einer Karawane zusammengeschlossen, um nach Norden in Richtung USA zu laufen. Die Polizei zählte rund 5.000 Menschen vor allem aus Honduras, Venezuela, Haiti, Kuba, El Salvador und Guatemala, wie örtliche Medien berichteten. Darunter seien viele Frauen mit Kleinkindern.
Sie machten sich von Tapachula im Bundesstaat Chiapas aus auf den Weg. Die Stadt liegt unweit der Grenze zu Guatemala.
Frust über US-Visa
In Begleitung von Polizei und Krankenwagen waren die Migrantinnen und Migranten auf einer Küstenstraße unterwegs und planten, die Nacht in der Gemeinde Huehuetan zu verbringen, etwa 25 Kilometer nördlich ihres Ausgangspunktes.
Irineo Mújica von der Organisation Pueblo Sin Fronteras (Volk ohne Grenzen) sagte, die Menschen hätten sich aus Frustration darüber, dass sie keine US-Visen erhalten konnten, dazu entschlossen, Tapachula zu verlassen. Sie kritisierte laut Medienberichten, es sei seitens der mexikanischen Regierung unverantwortlich, sie in Tapachula festhalten zu wollen. Viele Migrantinnen und Migranten lebten auf der Straße.
An der Spitze des Zuges trugen Teilnehmer ein weißes Kreuz und ein Transparent, auf dem sie humanitäre Visa forderten. Sie beklagten, dass die Bearbeitung ihrer Anträge in Tapachula Monate dauere und sie nicht arbeiten dürften.
Die Migranten fordern humanitäre Visa - sie beklagen, dass die Bearbeitung ihrer Anträge Monate dauere.
US-Biden in Migrantenfrage unter Druck
Die Entwicklung dürfte für US-Präsident Joe Biden ungelegen kommen. Er will im kommenden Jahr im Amt bestätigt werden und steht unter Druck, die Zahl der illegalen Einwandererinnen und Einwanderer zu verringern.
Mexiko liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die versuchen, die USA zu erreichen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Seit einigen Jahren schließen sich Migranten in der Region zum Schutz vor Gewalt und Abschiebung verstärkt zusammen, die sich oftmals nach einiger Zeit aber wieder auflösen.