Nach Blitzeinschlag Treibstofflager in Kuba explodiert
Infolge des Feuers in einem kubanischen Treibstofflager gab es laut Regierungsangaben einen Toten und 121 Verletzte. Der Brand konnte bislang nicht gelöscht werden, internationale Fachleute sollen helfen.
Nach einer Reihe von Explosionen in einem Treibstofflager im Norden von Kuba kämpfen die Einsatzkräfte vor Ort gegen die Flammen. Die Löscharbeiten könnten noch eine Weile dauern, sagte Präsident Miguel Díaz-Canel. Spezialisten aus Mexiko und Venezuela reisten nach Kuba, um die Feuerwehr bei dem Einsatz zu unterstützen.
Blitzeinschlag sorgt für Explosion
Ein Blitz hatte während eines Gewitters einen Treibstofftank im Hafen von Matanzas zur Explosion gebracht. Später griff das Feuer auf andere Teile der Anlage über und brachte weitere Tanks auf dem Areal zu Explosion.
Die Nachrichtenagentur AP meldet unter Bezug auf das Gesundheitsministerium 121 Verletzte. Den Angaben zufolge wurde ein Toter gefunden. Nach Angaben der Provinzregierung wurden rund 800 Menschen aus anliegenden Wohngebieten in Sicherheit gebracht. Mindestens 17 Menschen, die in der Nähe der Tanks gearbeitet hatten, wurden noch immer vermisst.
Präsident Díaz-Canel machte sich vor Ort ein Bild von der Lage und besuchte die Verletzten im Krankenhaus. Der Hafenbetrieb in Matanzas wurde vorübergehend eingestellt. Die Behörden leiteten die Schiffe in andere Häfen um. Aufgrund der hohen Temperaturen konnten die Einsatzkräfte zunächst nicht weiter vordringen, um nach den Vermissten zu suchen.
Brand könnte Folgen für Stromversorgung haben
Die kubanische Regierung erklärte, sie habe internationale Experten in "freundlichen Ländern" mit Erfahrung im Ölsektor um Unterstützung gebeten. Vizeaußenminister Carlos Fernández de Cossío schrieb auf Twitter, die US-Regierung habe technische Hilfe zur Eindämmung des Feuers angeboten. Díaz-Canel dankte Mexiko, Venezuela, Russland, Nicaragua, Argentinien und Chile für deren Hilfsangebote. Ein Hilfsflug aus Mexiko traf am Samstagabend ein.
Kuba leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise und großen Problemen bei der Energieversorgung. Zuletzt kam es auf der sozialistischen Karibikinsel immer wieder zu Stromausfällen. Die von dem Feuer betroffenen Tanks enthielten kubanisches Rohöl und importiertes Schweröl, das vor allem zur Stromerzeugung verwendet wird. Die ständigen Stromausfälle waren ein Auslöser der Anti-Regierungsproteste in Kuba vor einem Jahr.