Provinz Québec in Kanada Abgeordnete verweigern Eid auf König Charles III.
Kontroverse im Regionalparlament von Québec um den britischen König Charles III.: Mehrere kanadische Abgeordnete haben sich geweigert, den vorgeschriebenen Eid auf ihr neues Staatsoberhaupt zu schwören. Welche Folgen das hat, ist unklar.
Kanada zählt zu den 14 ehemaligen britischen Kolonien, in denen der britische Monarch - nun also der neue König Charles III. - weiterhin Staatsoberhaupt ist. Die kanadische Verfassung schreibt einen Eid auf das neue Staatsoberhaupt für Abgeordnete des Landes vor.
Dagegen haben sich nun mehrere Abgeordnete eines Regionalparlaments verweigert. In der Provinz Québec schlossen sich elf neugewählte Abgeordnete der Partei Québec Solidaire drei Abgeordneten der Parti Québécois an, die den Eid bereits vergangene Woche verweigert hatten. Stattdessen schworen sie einen Eid auf die Einwohner von Québec.
Unklare juristische Lage über Folgen
Der Sprecher von Québec Solidaire, Gabriel Nadeau-Dubois, sagte vor Journalisten, seine Parteikollegen hätten "in voller Kenntnis der Fakten" gehandelt. "Wir haben uns dafür eingesetzt, die Zeiten in Québec zu ändern, und wenn wir ins Parlament gewählt wurden, dann um Fenster zu öffnen", sagte er.
Der Vorsitzende der Parti Québécois, Paul St-Pierre Plamondon, hatte den Eid als "Erinnerung an die Kolonialherrschaft" bezeichnet. Zudem koste die Monarchie "67 Millionen kanadische Dollar im Jahr".
Es ist laut Juristen umstritten, ob sie ohne den Eid auf Charles III. ihre Sitze in der Nationalversammlung der Provinz einnehmen können.
Umstrittener Treueschwur
Der Treueschwur auf die britische Krone war im überwiegend französischsprachigen Québec schon immer umstritten. Premierminister Justin Trudeau sagte zu dem Streit, das Regionalparlament in Québec müsse selbst entscheiden, "wie sie ihren Vereidigungsprozess organisieren wollen".