180 Tote nach Sturm "Helene" Biden und Harris besuchen Katastrophengebiete
Mindestens 180 Menschen sind durch den Sturm "Helene" gestorben. Hunderte werden weiterhin vermisst. US-Präsident Biden und seine Stellvertreterin Harris sind in den Gebieten unterwegs und sichern Hilfe zu.
US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris haben sich nach dem verheerenden Sturm "Helene" mit mindestens 180 Toten persönlich ein Bild von der Lage in den Katastrophengebieten verschafft. Weiterhin werden Hunderte Menschen vermisst. Die Opferzahlen könnten daher weiter steigen.
Biden besuchte zunächst Greenville im Bundesstaat South Carolina und reiste danach in die Stadt Raleigh in North Carolina weiter. "Ich habe den Westen North Carolinas aus der Luft besichtigt", sagte Biden bei einem Treffen mit den örtlichen Notfallbehörden und versprach erneut umfassende Hilfe. "Mein Herz schlägt für alle, die diesen unvorstellbaren Verlust erlitten haben. Wir lassen Euch nicht im Stich."
1.000 Soldaten sollen mobilisiert werden
Bereits zuvor hatte der Präsident angekündigt, bis zu 1.000 Soldaten zu mobilisieren, um bei der Verteilung von Lebensmitteln, Wasser und anderen dringend benötigten Gütern zu helfen.
Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas, der mit Biden reiste, beschrieb "Helene" als Sturm von "historischer Stärke", der verheerende Überschwemmungen verursacht habe. "Wir haben Städte, die buchstäblich verschwunden sind", sagte er. Der Wiederaufbau werde mehrere Jahre dauern und mehrere Milliarden Dollar kosten.
Bidens Stellvertreterin Harris war zur selben Zeit im Bundesstaat Georgia unterwegs. Dort dankte sie den Rettungskräften, die mitunter trotz eigener Verluste völlig Fremden zu Hilfe geeilt seien. "Das ist eines der schönen Dinge in diesem Land: Dass Menschen in solchen Notsituationen wirklich zusammenhalten", sagte Harris in der Stadt Augusta. "Das unterstreicht wirklich die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit von uns so viel mehr gemeinsam hat als das, was uns trennt."
Extremwetter wird zum Wahlkampfthema
Bei der Aussage handelte es sich wohl auch um einen indirekten Seitenhieb in Richtung ihres Kontrahenten Donald Trump. Die Demokratin tritt bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen den Republikaner an. Der Sturm und seine Folgen könnten kurz vor der Wahl zum Politikum werden.
Ähnlich wie Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005, der die damalige Regierung unter Republikaner George W. Bush unter Druck setzte, steht auch die aktuelle Administration unter kritischer Beobachtung bezüglich ihres Krisenmanagements. Trump versucht bereits, die Katastrophe für seinen Wahlkampf zu nutzen.
North Carolina und Georgia sind zwei der sieben sogenannten Swing States. Sie stimmen bei Wahlen traditionell mal für den republikanischen, mal für den demokratischen Kandidaten und sind daher besonders umkämpft.
Viele Tote und verheerende Zerstörung
"Helene" war als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie am Donnerstagabend im Nordwesten Floridas auf Land getroffen, schwächte sich dann etwas ab und zog weiter nach Norden. Der Sturm hinterließ in sechs Bundesstaaten immense Verwüstungen.
Heute reist Biden in die betroffenen Gebiete in Florida und Georgia. Auch Harris plant weitere Besuche in den vom Sturm verwüsteten Regionen in den kommenden Tagen.