US-Präsidentensohn Hunter Biden auch wegen Steuerdelikten angeklagt
Es sind Schlagzeilen, die US-Präsident Biden mitten im Wahlkampf nicht wirklich gebrauchen kann: Gegen seinen Sohn Hunter ist wegen mehrerer Steuerdelikte eine weitere Anklage erhoben worden. Nun drohen bis zu 17 Jahre Haft.
In den USA ist der Sohn von US-Präsident Joe Biden, Hunter Biden, vor einem Bundesgericht in Los Angeles wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden.
Dem US-Justizministerium zufolge soll Biden vier Jahre lang Steuern in Höhe von insgesamt 1,4 Millionen Dollar hinterzogen haben. Er wurde in neun Anklagepunkten angeklagt - drei Kapitalverbrechen und sechs Steuervergehen - und muss im Falle einer Verurteilung mit einer Höchststrafe von 17 Jahren Gefängnis rechnen, so das Ministerium.
Anklage hebt extravaganten Lebensstil hervor
In der Anklageschrift hieß es, dass Biden Millionen von Dollar für einen extravaganten Lebensstil ausgegeben habe, anstatt Steuerrechnungen zu bezahlen. Als Vorstand eines ukrainischen Industriekonglomerats und eines chinesischen Private-Equity-Fonds habe er gut verdient.
Allein im Jahr 2018 gab er dem Dokument zufolge "mehr als 1,8 Millionen Dollar aus, darunter circa 772.000 Dollar an Bargeldabhebungen, circa 383.000 Dollar an Zahlungen an Frauen, circa 151.000 Dollar an Kleidung und Accessoires". Wie das Justizministerium erklärte, sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Bidens Anwalt regierte bisher nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.
Auch Verfahren wegen Waffenkaufs
Es ist bereits das zweite Verfahren gegen Hunter Biden, der bereits im September dieses Jahres wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt worden war. Der von Justizminister Merrick Garland ernannte Sonderermittler David Weiss warf dem Präsidenten-Sohn im Prozess vor dem Gericht in Delaware vor, beim Kauf einer Waffe verschwiegen zu haben, dass er drogensüchtig war, was laut Gesetz den Besitz einer Waffe ausschließt. Biden plädierte in diesem Verfahren auf "nicht schuldig".
Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass der Sohn eines amtierenden Präsidenten angeklagt wurde. Der inzwischen als Künstler arbeitende 53-Jährige lebt seit 2018 in Los Angeles.
Hunters juristische Probleme dürften Wahlkampf begleiten
Hunter Biden ist auch im Visier der oppositionellen Republikaner. Diese werfen ihm vor, in der Vergangenheit die wichtige Stellung seines Vaters als Vizepräsident von Barack Obama (2009 bis 2017) für Geschäfte in der Ukraine und in China ausgenutzt zu haben.
Die Vorwürfe dienen als Grundlage für die Bemühungen der Republikaner, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Biden einzuleiten. Sie werfen diesem vor, in die Auslandsgeschäfte seines Sohnes verstrickt gewesen zu sein und die Öffentlichkeit belogen zu haben. Klare Belege dafür haben sie bislang nicht vorlegen können, der Präsident hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.
Der 81-Jährige hat sich immer wieder öffentlich hinter seinen Sohn gestellt, der in der Vergangenheit schwere Drogenprobleme hatte. Die Vorwürfe gegen seinen Sohn dürften aber den Wahlkampf des US-Demokraten überschatten, der sich im November kommenden Jahres für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen will.