Streik in Hollywood Stars solidarisieren sich mit Drehbuchautoren
Seit knapp zwei Wochen streiken die Drehbuchautoren in Los Angeles nun schon. Sie fordern mehr Gehalt. Unterstützung bekommen sie von immer mehr Schauspielern, Moderatoren und Musikern.
Das Netflix Gebäude in Hollywood nahe dem Sunset Boulevard: Spontan ist die Band Imagine Dragons gekommen und gibt ein Konzert, um die Streikenden zu unterstützen. Viele Autoren posten den Auftritt im Netz.
Mehr Gehalt und finanzielle Beteiligungen
Seit fast zwei Wochen streiken die Drehbuchautoren und -autorinnen in Los Angeles. Vor zehn Studios laufen sie mit ihren Protestplakaten an den Streikposten - den "Picket Lines" - auf und ab. Sie fordern unter anderem mehr Gehalt und mehr finanzielle Beteiligungen bei Serien, die von Streaming-Plattformen wie Netflix, Apple oder Amazon produziert werden.
Viele Film- und Fernsehschaffende unterstützen die Autoren. Moderator Jay Leno bringt den Streikenden bei Disney zum Beispiel Donuts vorbei.
"Es ist eine Schande"
Einige Schauspieler laufen bei den Demos mit, wie Bob Odenkirk, bekannt als schmieriger Anwalt aus der Serie "Better Call Saul". Dem Magazin "Deadline" sagte er, es sei eine Schande, dass man das nun machen müsse, aber die Autoren müssten in der Lage sein, ihre Rechnungen zu bezahlen. Cynthia Nixon, die rothaarige Miranda aus "Sex and the City" protestiert ebenfalls mit, sie sei mit Autoren befreundet, die seien ihre Helden, sagt sie.
Bei den Verhandlungen geht es auch um die Frage, ob Künstliche Intelligenz auch bald Skripte schreiben könnte, und welche Regeln dazu aufgestellt werden. Schauspieler Mandy Patinkin, den man zum Beispiel als bärtigen CIA-Agenten aus der Serie "Homeland" kennt, nennt KI "ein anderes Wort für Unsinn": "Es hat nichts mit Geschichtenerzählen zu tun, das es seit Beginn der Menschheitsgeschichte gibt!"
Ein Problem für die Late Night Shows
Die Late Night Shows in den USA haben die Demonstrierenden schon lahmgelegt. Und Serien wie die finale Staffel von "Stranger Things", wie "Yellowjackets", "Abbott Elementary" oder "Hacks" werden wohl verspätet produziert werden, weil sie noch nicht fertiggeschrieben sind.
Die Verhandlungen scheinen sich derzeit nicht zu bewegen. Dabei könnte der Druck für die Studios zunehmen. Auch die Verträge mit der Gewerkschaft der Regisseure - die Directors Guild of America - werden seit dieser Woche neu verhandelt. Die Schauspielergewerkschaft beginnt mit ihren Gesprächen Anfang Juni.