Senat stimmt für Lisa Franchetti Die US-Navy hat erstmals eine Chefin
Der US-Präsident nominierte Lisa Franchetti schon im Sommer, es folgte eine Blockade im Senat. Nun bestätigte die Kammer die neue Oberkommandierende der Navy - als erste Frau in dem Amt und im US-Generalstab.
Der US-Senat hat Lisa Franchetti als erste Frau an der Spitze der Marine bestätigt. Die Kongresskammer votierte mit einer Mehrheit von 95 Stimmen bei einer Gegenstimme für die 59-Jährige als Oberkommandierende. Die von US-Präsident Joe Biden für den Posten Nominierte hatte das Spitzenamt seit Mitte August bereits kommissarisch ausgeübt. Sie ist nun zugleich die erste Frau im Vereinigten Generalstab der US-Streitkräfte.
Seit September 2022 war Franchetti stellvertretende Chefin der Navy, wie die Marine in den USA heißt. Der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses, Jack Reed, lobte ihren Berufsweg. Sie habe sich in der Marine hochgearbeitet und bewährt. "Sie hat jede Herausforderung, die ihr gestellt wurde, angenommen und sich dabei ausgezeichnet", sagte er. "Admiral Franchetti war in jeder Phase ihrer Karriere eine Vorreiterin."
Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte für den Posten Admiral Samuel Paparo empfohlen. Präsident Biden setze sich jedoch darüber hinweg. Paparo soll indessen Kommandeur des Indo-Pazifik-Kommandos werden. Neben Franchetti wurde auch der neue Chef der US-Luftwaffe, General David Allvin, vom Senat im Amt bestätigt. Er folgt auf Luftwaffengeneral Charles Brown, der Ende September als Nachfolger von Mark Milley die Spitze des Generalstabs der US-Streitkräfte übernommen hatte.
Blockade weiterer Nachbesetzungen
Austin begrüßte nun die Bestätigung Franchettis sowie Allvins. Er beklagte zugleich, dass die Bestätigung von "mehr als 370 hervorragend qualifizierten Führungskräften" nach wie vor "unnötigerweise" blockiert sei. "Während wir es mit einer Vielzahl von dringenden Herausforderungen zu tun haben, muss die mächtigste Armee der Geschichte bei voller Stärke sein."
Im Senat verhindert schon seit Monaten der republikanische Senator Tommy Tuberville die Nominierung zahlreicher Spitzenmilitärs. Der konservative Politiker will damit erreichen, dass das Verteidigungsministerium Unterstützungen für Militärangehörige streicht, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollen. Mit seinem Vorgehen hat Tuberville auch zahlreiche Parteikollegen gegen sich aufgebracht.
Die Parlamentskammer bestätigt Militärs in der Regel durch einstimmige Zustimmung. Einzelne Senatoren können dies aber verhindern, was zeitraubende Einzelabstimmungen nötig macht.