Rede im Sicherheitsrat Mali fordert sofortigen Abzug der UN-Soldaten
Die Spannungen zwischen den Vereinten Nationen und der eng mit Russland kooperierenden Regierung Malis nehmen seit Jahren zu. Jetzt hat der malische Außenminister ein sofortiges Ende der UN-Mission MINUSMA gefordert.
Der malische Außenminister Abdoulaye Diop hat vor dem UN-Sicherheitsrat in New York den sofortigen Abzug der Friedensmission MINUSMA verlangt.
Die Operation mit mehr als 10.000 Blauhelmen, der auch Hunderte Bundeswehrsoldaten angehören, sei in den vergangenen zehn Jahren nicht in der Lage gewesen, auf die angespannte Sicherheitslage in dem Land adäquat zu reagieren, sagte Diop. Stattdessen sei sie "Teil des Problems" geworden. "Vor diesem Hintergrund fordert die malische Regierung den unverzüglichen Rückzug von MINUSMA. Die Regierung ist jedoch bereit, diesbezüglich mit den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten", sagte der Minister.
Die Blauhelme seien "Teil des Problems", sagte Außenminister Diop.
In den vergangenen Jahren hatten sich die Spannungen zwischen den Vereinten Nationen und der eng mit Russland kooperierenden Regierung des Krisenlandes erhöht. Unter anderem hatten die Franzosen ihre Beteiligung an MINUSMA deswegen beendet.
Bundeswehreinsatz von Militärjunta behindert
Deutschland will seine Soldatinnen und Soldaten eigentlich zum 31. Mai 2024 abziehen. Die Bundeswehr ist seit zehn Jahren an der Blauhelmmission zur Stabilisierung des Landes beteiligt, war zuletzt jedoch immer wieder massiv von Malis Militärjunta behindert worden. So verweigerte diese etwa Fluggenehmigungen für die von den Deutschen im UN-Auftrag betriebene Aufklärungsdrohne Heron.
Die Vereinten Nationen sind für den Betrieb einer Friedensmission auf das Einverständnis des betroffenen Landes angewiesen. Eine Sprecherin der UN-Mission in Mali, Fatoumata Kaba, erklärte, die Vereinten Nationen würden auf die Forderung antworten.