Angaben des UNHCR Boot mit 45 Menschen vor Jemen gekentert
Die Golfstaaten sind oft das Ziel für Migranten auf dem Seeweg in Richtung Jemen. Dort ist nun vor der Küste ein Boot gekentert. Mehr als 40 Menschen werden vermisst. Auch vor der westafrikanischen Küste gab es ein Bootsunglück.
Vor der Küste des Jemen ist nach UN-Angaben ein Boot mit 45 Migranten und Flüchtlingen gekentert. "Nur vier Überlebende wurden gefunden", teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Jemen mit. Das Boot soll demnach in der Nacht zu Donnerstag nahe Taizz im Südwesten des Landes gekentert sein. Ursache seien starke Winde und Überfrachtung gewesen.
Die Vereinten Nationen arbeiteten mit Partnern zusammen, um die Überlebenden zu unterstützen, hieß in dem Post auf der Online-Plattform X. Weitere Details gab es zunächst nicht.
Golfstaaten als Ziel für Migranten
Migranten aus den ostafrikanischen Ländern Äthiopien und Somalia machen sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben immer wieder auf den gefährlichen Weg über die Meerenge zwischen der Küste Dschibutis und dem Jemen.
Das Bürgerkriegsland ist dabei meist nicht ihr eigentliches Ziel: Viele planen, sich weiter nach Saudi-Arabien oder in andere Golfstaaten durchschlagen, um dort Arbeit zu suchen. Oft bleiben sie aber unter schlechten und gefährlichen Bedingungen im Jemen stecken, immer wieder kommen Menschen bei der Überfahrt ums Leben.
Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der Regierung, den Huthi-Rebellen und deren Verbündeten.
Mindestens 150 Menschen vor Westafrika vermisst
Zum Kentern eines Bootes kam es auch vor der westafrikanischen Küste. Dort werden mindestens 150 Menschen vermisst. Bereits am Montag sei das Boot mit etwa 300 Menschen an Bord nahe der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott verunglückt, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit.
Die Küstenwache habe 120 Menschen gerettet. Bei 15 habe sie jedoch nur noch den Tod feststellen können. Unter den Geretteten waren laut IOM vier unbegleitete Kinder. Zehn Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht. Nach den Vermissten wurde weiter gesucht.
2023 mehr als 1.800 Tote auf Mauretanien-Route
In den vergangenen Jahren hat eine zunehmende Zahl von Migranten versucht, vom Senegal aus die Kanarischen Inseln zu erreichen, die zu Spanien und damit zur EU gehören. Dabei müssen sie an Mauretanien vorbei navigieren. In vielen Fällen fahren sie auf Fischerbooten, die heftigem Wind und den starken Strömungen im Atlantik bisweilen nicht standhalten.
In diesem Jahr sind nach Angaben der IOM bereits fast 20.000 Menschen über die Mauretanien-Route auf den Kanarischen Inseln angekommen. Das ist fast das Dreifache der Zahl im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr kamen auf dieser Route mindestens 1.800 Migranten ums Leben.