Von der Leyen in Kairo EU besiegelt Milliardenhilfe für Ägypten
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat in Kairo neue EU-Finanzhilfen in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro für Ägypten besiegelt. Sie sollen mehr Investitionen ins Land bringen und Arbeitsplätze schaffen.
Die Europäische Union und Ägypten haben ein gemeinsames Abkommen unterzeichnet, das neuen Schwung in Ägyptens Wirtschaft bringen soll. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen brachte die Finanzhilfe von bis zu einer Milliarde Euro auf einer EU-Investitionskonferenz in Kairo auf den Weg.
"Ägypten und Europa sind sich heute näher als je zuvor, sodass diese Partnerschaft sowohl für Ägypten als auch für Europa ein echter Gewinn ist", sagte von der Leyen in einer Rede. Die Vereinbarung ist der erste Teil eines Pakets von insgesamt über 7,4 Milliarden Euro, das von der Leyen bereits bei ihrem letzten Besuch in Kairo im März angekündigt hatte.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi begrüßte das Abkommen: Ägypten habe sich "als verlässlicher Partner erwiesen, wenn es darum geht, gemeinsame Herausforderungen so zu bewältigen, dass Sicherheit und Stabilität erreicht werden."
Arbeitslosigkeit in Ägypten hoch
Das Geld soll nach Angaben der EU-Kommission unter anderem in die Bereiche Erneuerbare Energie und Ernährungssicherheit investiert werden. Die Hoffnung ist, dass das nordafrikanische Land mit Reformen mehr Investitionen anzieht und neue Arbeitsplätze schafft.
Arbeitslosigkeit ist ein großes Problem in Ägypten und auch die Jugend findet kaum noch Perspektiven. Das Land stand im März zuletzt bereits kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.
Aktuell beherbergt Ägypten schätzungsweise neun Millionen Flüchtlinge und Migranten. Die Finanzhilfen der EU sollen daher auch langfristig dazu beitragen, dass weniger Menschen sich von Ägypten aus auf den Weg nach Europa machen.
Internationale Akteure wie etwa die EU setzen auf Ägypten, um Stabilität in die Region zu bringen. Doch angesichts der autokratischen Regierung in Kairo bewerten einige Beobachter die Finanzhilfen auch kritisch. Ägypten müsse sich durch die Finanzhilfen der EU weniger darum bemühen, schnelle Reformen und Veränderungen zu bewirken, so ihre Befürchtung.
Mit Informationen von ARD-Korrespondentin Anna Osius in Kairo