Burkina Faso Junta verkündet vereitelten Putschversuch
Die in Burkina Faso regierende Militärjunta hat nach eigenen Angaben einen Putschversuch vereitelt. Offiziere und andere mutmaßliche Akteure seien verhaftet worden, nach anderen werde aktiv gefahndet.
Die Militärregierung in Burkina Faso hat erklärt, einen Putschversuch verhindert zu haben. "Ein nachgewiesener Putschversuch wurde am 26. September 2023 von den Geheim- und Sicherheitsdiensten Burkina Fasos vereitelt", hieß es in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung.
Offiziere sowie weitere mutmaßliche Akteure des "Destabilisierungsversuchs" seien festgenommen worden und es werde "aktiv" nach weiteren Teilnehmern gefahndet. Die mutmaßlichen Putschisten hätten die "düstere Absicht" gehabt, "die Institutionen der Republik anzugreifen und das Land ins Chaos zu stürzen", hieß es in der Erklärung.
Immer wieder Putschversuche in Burkina Faso
Die Junta hatte am Montag das französische Nachrichtenmagazin "Jeune Afrique" eingestellt, weil es ihrer Einschätzung nach unwahre Artikel veröffentlicht haben soll, die über Spannungen und Unzufriedenheit innerhalb der Streitkräfte berichteten.
Bereits am Dienstagabend waren in Onlinediensten dann Informationen zu einem Putschversuch aufgetaucht. Nachdem der - selbst im vergangenen Jahr durch einen Militärputsch an die Macht gelangte - Übergangspräsident Ibrahim Traoré dazu aufgerufen hatte, ihn angesichts eines Putschversuchs zu unterstützen, gingen Tausende Menschen in der Hauptstadt Ouagadougou auf die Straße.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt und hat im vergangenen Jahr innerhalb weniger Monate zwei Militärputsche erlebt. Die Machtübernahme durch das Militär erfolgte, ähnlich wie im Nachbarland Mali, aus Unzufriedenheit über den mangelnden Erfolg im Kampf gegen Dschihadisten im Land. Seit rund einem Jahr ist in dem westafrikanischen Land der erst 35 Jahre alte Traoré an der Macht. Die Junta kündigte die Abhaltung von Wahlen bis Juli 2024 an.