Burkina Faso Militärjunta-Chef soll weitere fünf Jahre regieren
Der Chef der Militärjunta von Burkina Faso, Traoré, soll noch weitere fünf Jahre im Amt bleiben. Als Grund für die Verlängerung der sogenannten Übergangsperiode wird die prekäre Sicherheitslage im afrikanischen Land genannt.
Der Anführer der Militärjunta im westafrikanischen Burkina Faso, Übergangspräsident Ibrahim Traoré, soll noch weitere fünf Jahre im Amt bleiben. Das ergibt sich aus einer neuen Charta, die Traoré selbst am Samstagabend unterzeichnete.
Demnach soll es dem Staatsoberhaupt am Ende der fünfjährigen Übergangsperiode auch möglich sein, bei Wahlen zu kandidieren. Ursprünglich war eine Verlängerung um dreieinhalb Jahre vorgesehen gewesen. Begründet wurde die Änderung, die am 2. Juli beginnen soll, mit der prekären Sicherheitslage im Land.
Junta regiert nur die Hälfte des Landes
Die beschlossenen Änderungen ermöglichen auch Wahlen vor dem Ende der Übergangszeit. Eine weitere Neuerung ist demnach die Schaffung einer Instanz, die die Umsetzung des Übergangsprogramms verfolgen und kontrollieren soll.
Die seit einem Putsch 2022 regierende Militärjunta in dem Sahel-Staat kontrolliert Schätzungen zufolge nur noch knapp die Hälfte des Staatsgebiets. Im Norden von Burkina Faso sind wie in den Nachbarstaaten Mali und dem Niger islamistische Gruppen aktiv, die den Terrormilizen Al-Kaida und Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Nach Erhebungen der Konfliktdatenorganisation Acled wurden allein 2023 mehr als 8.400 Menschen im Konflikt in Burkina Faso getötet, davon mindestens 2.300 Zivilisten.