Pilger und Wachleute erschossen Tote bei Angriff vor Synagoge auf Insel Djerba
Bei einem Angriff nahe einer Synagoge auf der tunesischen Insel Djerba sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Ein Sicherheitsbeamter erschoss Kollegen und Gläubige. Dieselbe Synagoge war 2002 Ziel eines Anschlags von Al Kaida.
Bei einem Angriff vor der ältesten Synagoge Afrikas auf der tunesischen Insel Djerba sind mehrere Menschen getötet worden. Wie das tunesische Innenministerium mitteilte, ereignete sich die Tat während einer jährlichen jüdischen Pilgerfahrt.
Täter war laut den Angaben der Behörden ein Sicherheitsbeamter. Er habe zunächst einen Kollegen erschossen und dessen Munition an sich genommen. Dann sei er zur Ghriba-Synagoge gegangen und habe wahllos um sich geschossen. Dabei wurden zwei Gläubige und ein weiterer Wachmann tödlich getroffen. Der Angreifer sei schließlich von Sicherheitskräften getötet worden. Mindestens neun Menschen wurden verletzt.
Keine Angaben zum möglichen Motiv
Nach Angaben des tunesischen Außenministeriums handelt es sich bei den getöteten Gläubigen um einen Franzosen und einen Tunesier. Die Behörden nannten zunächst kein Motiv für die Tat.
An der diesjährigen Wallfahrt zur Ghriba-Synagoge nahmen nach Angaben der Organisatoren mehr als 5000 Menschen teil. Unter den Pilgern waren viele Gläubige aus Tunesien, aber auch aus europäischen Ländern, den USA und Israel.
2002 waren bei einem Anschlag der islamistischen Terrororganisation Al Kaida auf dieselbe Synagoge 20 Menschen getötet worden, darunter 14 deutsche Touristen. Das Gotteshaus wird seitdem streng überwacht.