Chinas digitaler Gipfelsturm 5G auf dem Mount Everest
Teure und vor allem schwere Satellitentelefone müssen Bezwinger des welthöchsten Berges nicht mehr mitschleppen. China hat den schnellen 5G-Mobilfunk auf den Mount Everest gebracht - allerdings nur vorübergehend.
Auf dem Mount Everest gibt es jetzt Mobilfunkempfang nach dem superschnellen 5G-Standard. Der chinesische Telekomkonzern Huawei und der Mobilfunkbetreiber China Mobile eroberten den mit 8848 Metern höchsten Berg der Welt auf der Nordseite mit drei Basisstationen. Das teilten die Unternehmen mit.
China Mobile hat nach eigenen Angaben mehr als 150 Mitarbeiter für den Aufbau und die Wartung der Anlage entsandt. In den kalten Bergzonen seien dafür 25 Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden.
Kletterer, Wissenschaftler und Landvermesser können die Dienste künftig nutzen, ohne teure und schwere Satellitentelefone mitschleppen zu müssen. Momentan sind Besteigungen wegen der Corona-Pandemie allerdings nicht erlaubt.
Berg wird neu vermessen
Die drei Mobilfunkstationen wurden auf 5300, 5800 und 6500 Metern Höhe eingerichtet. Sie sind den Angaben zufolge aber nur vorübergehend. Der 5G-Empfang diene vorrangig einer neuen Vermessung des Mount Everests. Die Basisstationen sollen nach Abschluss der Arbeiten noch in diesem Jahr wieder abgebaut werden, hieß es.
Die digitale Erklimmung erfolgt 60 Jahre nach der Erstbesteigung des Mount Everest von der Nordseite durch chinesische Bergsteiger 1960 und 45 Jahre nach der ersten genaueren Vermessung.