Rastplatz in Hessen - Bus mit Cottbus-Fans angegriffen - mindestens neun Verletzte

Mo 10.03.25 | 20:10 Uhr
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Das Vereinslogo des Cottbuser Fussballvereins FC Energie Cottbus ist am Stadion der Freundschaft in Cottbus zu sehen am 04.11.2023. (Quelle: IMAGO/Andreas Franke)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 10.03.2025 | Phillip Manske | Bild: IMAGO/Andreas Franke

Nach einem Auswärtsspiel in Saarbrücken ist ein Bus mit Energie-Fans überfallen worden. Bisher Unbekannte attackierten die Cottbus-Anhänger auf einem Parkplatz in Hessen - laut Polizei wurden neun Menschen teils schwer verletzt.

Nach einem Fußballspiel in Saarbrücken ist ein Bus mit Fans von Energie Cottbus angegriffen worden. Mehrere der Businsassen wurden bei der Attacke teils schwer verletzt, wie die Polizeidirektion Osthessen am Montag mitteilte. Zuerst hatte der Fußball-Drittligist am Montag auf seiner Internetseite auf den Angriff hingewiesen [fcenergie.de].

Polizei: Neun Menschen teils schwer verletzt

Laut Polizei wurden neun Personen im Alter zwischen 21 und 53 Jahre aus den Landkreisen Spree-Neiße, Cottbus sowie Elbe-Elster durch Schläge zum Teil schwer verletzt. Zwei Personen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Der Verein sprach von "mehr als zehn Personen" und vier Personen, die in Kliniken behandelt wurden.

Verein: Bus bei Zwischenstopp von Vermummten attackiert

Der Vorfall ereignete sich laut Polizei am Samstagabend auf dem auf dem Parkplatz "Nadelöhr" an der A4 bei Bad Hersfeld (Hessen), zwischen den Anschlussstellen Friedewald und Wildeck-Hönebach. Laut Verein befand sich der Bus auf der Heimfahrt von einem Auswärtsspiel in Saarbrücken. Im Bus befanden sich laut Verein rund 50 Personen, darunter auch Frauen und Kinder.

Laut Polizei stoppte der Bus gegen 21 Uhr auf dem Parkplatz. Kurz darauf hielten dort auch Fahrzeuge mit mehreren Personen, "bei welchen es sich augenscheinlich um Anhänger eines anderen Fußballvereins gehandelt hat", wie es von der Polizei hieß. Diese Personen sollen die Cottbus-Anhänger unvermittelt körperlich angegriffen haben. Laut Polizei entwendeten sie auch Fan-Artikel im Wert von schätzungsweise 500 Euro und flohen dann.

Dynamo Dresden "im Austausch mit Ermittlungsbehörden"

Vom Verein hieß es, es habe sich um rund 30 teils vermummte Angreifer gehandelt - mit schwarz-gelben Fan-Utensilien. Zeugen sprachen gegenüber der Polizei genauer von Emblemen des Fußballvereins Dynamo Dresden, welche die Täter getragen haben sollen.

Dem rbb teilte SG Dynamo Dresden am Nachmittag mit, der Verein habe "über die Vorkommnisse Kenntnis erlangt und steht hierbei bereits im Austausch mit den Ermittlungsbehörden". Gleichzeitig betonte der Verein: "Jegliche Art von Gewalt, insbesondere wenn Kinder und Familien betroffen sind, finden bei uns keinerlei Toleranz. Vor wenigen Tagen wurden unsere Anhänger in Rostock selbst Opfer von gezielten Angriffen - in diesem Fall gibt man in keiner Weise ein besseres Bild ab. Eine derartige Ausübung von Gewalt kann kein Zustand sein." Die Polizei ermittelt in dem Fall und bittet um sachdienliche Hinweise.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 10.03.2025, 19:30 Uhr

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46 Kommentare

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  1. 45.

    Für Union reichte ein Feuerzeug um das Ergebnis des Spiels für den Verein negativ zu korrigieren. Wenn das der DFB konsequent weiter durchsetzt , spielen die Vereine bald in der letzten Kreisklsse.

  2. 43.

    Als Verein ist Dynamo Dresden bestimmt nicht rechtsextrem, einzelne "Fans "schon. Ist aber bei anderen Vereinen ebenso.

  3. 41.

    Keine Sorge, ist nur harmlose, putzige Fankultur. Muss man einfach hinnehmen.
    Wirklich schade, dass andere Sportarten so eine stimmungsvolle Fankultur einfach nicht hinbekommen...

  4. 40.

    Nachtrag:
    Nachtragen, habe den die beteiligten -Klein geschrieben-
    auch soviel Schneid in der Hose, sich einen Anwalt zu nehmen. Und eine -selbst an zeige- zu schreiben bzw vom Anwalt schreiben zu lassen.

  5. 39.

    Nette Art um Gewalt zu relativieren!
    Ich wünsche Ihnen, dass Sie niemals zwischen derartigen Fronten rutschen.

  6. 38.

    Für alle, die hier relativieren und von "Gewalt erzeugt Gegengewalt" reden, hier Einzelheiten aus der Lausitzer Rundschau und von Liga 3-online: "Benjamin Groll vom betroffenen Busunternehmen berichtet in der "Lausitzer Rundschau" von einem "schockierenden Überfall". Demnach sei auch einer der beiden Busfahrer K.o, geschlagen worden. Dem zweiten Fahrer sei Prügel angedroht worden. "Danach sind die Täter durch den Bus gegangen und haben alles eingesammelt, was mit Energie Cottbus zu tun hat. Dabei wurden auch Sachen geraubt, die keinen FCE-Bezug haben. Ein Fan musste sich bis auf die Unterhose entkleiden." Eine Frau habe am Boden gelegen. "Auf sie wollten die Angreifer noch eintreten."
    Der Bus, in dem überwiegend Familien mit Kindern saßen, habe fürchterlich ausgehen. "Überall Blut und Pflaster.""

  7. 37.

    Was bitte sind denn Verletz:innen? Ich glaube, wenn es heißt: "... die Verletzten..." ist damit eigentlich, auch feministisch, alles gesagt - in dem Fall geschrieben!
    Davon einmal abgesehen - Thema verfehlt! Danke, setzen, Fünf!
    Die Härte des widerlichen Vorfalles spiegelt die Abstumpfung unserer Gesellschaft wieder. Allen Angegriffenen wünsche ich gute Besserung und keine bleibenden physischen und psychischen Schäden (hier explizit die Kinder).
    Den vermeintlichen Fans des anderen Klubs wünsche ich harte Strafen, auch über Freiheitsentzug und/oder Geldstrafe hinaus, bis hin zu einem europaweitem Stadionverbot auf Lebenszeit - so sie denn dingfest gemacht werden.

  8. 36.

    Wie muss ich mir das vorstellen?
    Der Parkplatz "Nadelöhr" an der A4 bei Bad Hersfeld (Hessen)liegt sehr schön in der Landschaft eingebettet.
    Ich kann aLsO nicht einmal sicher auf der Autobahn fahren, weil die Interessen einzelner höher liegen als was?
    Ich sehe es als landfriedenbruch an, einen Bus bzw die Insassen derartig zu überfallen. Eine derartige Aktion geschieht nicht zufällig. Hier liegt Vorsatz vor.
    Und was ist der tiefer Sinn, das ist für mich Terror.
    Das ist organisierte Kriminalität.

  9. 35.

    Das nennt man Karma. Energie ist keinen Deut besser! Gewalt erzeugt Gegengewalt.

  10. 33.

    Jeden Spieltag die selbe Geschichte.
    Wann reagiert der DFB endlich?
    Es ist schade um diesen Verein, er war vor langer Zeit ein Aushängeschild des Fußballs.
    Mittlerweile nur noch peinlich.
    Selbst im Verein scheint es als normal hingenommen zu werden.

  11. 32.

    Unmöglich solche Kriminellen und feige sind sie auch noch,Frauen und Kinder anzugreifen !
    Das hat mit Fussball nichts mehr zutun.
    Die Vermutung das es Dynamo Fans waren liegt auf der Hand, beim Spiel in Aachen wurden Sitzschalen zertrümmert und die Gäste-Toiletten beschmiert und beklebt !
    Ab in den Knast mit diesen Wahnsinnigen !
    Gute Besserung den Verletzten von einem nachdenklichen Aachener Bürger ! !

  12. 31.

    Bei der Spieleansetzung Cottbus in Saarbrücken und zeitgleich DD in Aachen und der Rivalität der „Fangruppen“ der 2 Ostvereine hätte man bei mehrere 100km gleicher Anreisestrecken schon vorab darüber nachdenken sollen, die Spiele so anzusetzen.

  13. 30.

    Das wird ja immer schlimmer, ob Fanbus oder Sonderzug ohne Worte , mensch Fans aus Ostdeutschland geht auf den Acker wer will und dann matcht euch, den Verletzten gute Genesung

  14. 29.

    Cottbus Fans werden ANGEGRIFFEN und hier wird gegen die Opfer (Cottbusser) gehetzt? Wie erbärmlich ist das denn? Sie sollten sich schämen!

  15. 28.

    "... in weiten Teilen Deutschlands mit der AfD wahrgenommen.." Tja, eventuell werden (seit der Bundestagswahl) die Städte Kaiserslautern und Gelsenkirchen in weiten Teilen Deutschlands auch mit der AfD wahrgenommen.

  16. 27.

    Über die Aussage von Dynamo kann man auch nur lachen oder den Kopf schütteln. Deren Anhänger tun das doch regelmäßig, und auch in Rostock waren die keineswegs die Unschuld vom Lande. Wie war das nochmal mit dem Spieler und dem Fitneßstudio mit Nazis? Dem Verein gehört die Lizenz entzogen, und zwar seit 1991. Solange geht der Spaß schon, und es ändert sich nichts. Der Rest der einschlägigen Vereine ist in der Hinsicht keinen Deut besser.

    Auf der Vereinswebsite gab es netterweise die Info, daß Leute mit Stadionverbot sich auf dem Parkplatz neben dem Alemanniastadion wohl aufhalten dürfen.